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I. Realismus/Kriegssimulation

in Grundlagen 09.07.2011 02:55
von sandnix • 235 Beiträge

Als kritische und durchaus auch provokante Anregung hier ein etwas älterer Text den ich zu diesem Punkt verfasst habe. War mal als Einleitung gedacht und passt daher hier ganz gut denke ich:

Die Regeln von Warhammer 40.000 passen eigentlich nicht zum verwendeten Maßstab der 28 mm Figuren. Wesentliche Auswirkungen hat dies auf die Waffenreichweiten, welche in keiner Weise auch nur annährend den Möglichkeiten moderner Waffen entsprechen. Natürlich kann man bis zu einem gewissen Punkt die verbesserte Rüstungstechnologie als Begründung anführen, doch dies wird eigentlich schon in den recht guten Schutzwürfen dargestellt.
Die Reichweiten von Warhammer 40.000 definieren sich meiner Ansicht nach eher an einem kleineren Maßstab. Wenn man beispielsweise Epic 40.000 oder seine Nachfolger anschaut, dann findet man hier unverhältnismäßig große Waffenreichweiten vor, die, zumindest bei der Infanterie, eher realistisch sind.
Dieses Prinzip wird einfach 1:1 auf Warhammer 40.000 übertragen um ein Balancing zwischen Infanteriewaffengattungen und etwa großen Geschützen zu schaffen. Ein Sturmgewehr muss eben etwas mehr Reichweite haben als eine Pistole.
Wenn man Epic und 40k vergleicht, dann dürfte die Reichweite von Space Marines bei Epic, wenn man die 24 Zoll von Warhammer 40k zugrunde legt, höchstens 5-10 cm betragen. Umgekehrt würde eine Übertragung der 30 cm von Epic auf 40k eine Reichweite von 70-130 Zoll bedeuten. Damit wird das Spielgefühl verfälscht, da moderne Krieger der Zukunft mit effektiven Reichweiten antreten, wie sie höchstens bei den ersten Schwarzpulverwaffen des Mittelalters üblich waren (und selbst dort waren 50 Meter nicht unüblich). Ein Bolter hat, wenn man 0,75 Zoll als 1 Meter heranzieht (ein Space Marine ist ca. 1,5 Zoll hoch (wenn er wirklich aufrecht stehen würde) und wäre dann 2 Meter), dann ist die Reichweite des Bolters bei ca. 30 Metern. Selbst Pistolen können Ziele in der Realität auf eine Distanz bis zu 80 Meter bekämpfen.
Was soll das alles nun bedeuten? Eigentlich nicht viel. Es geht nicht darum, unbedingt Realismus ins System zu bringen, welches ja eigentlich "Fantasy" ist. Vielmehr versucht INFERNO, das Spielgefühl von 40k zu übertragen, ohne auf realistischere Waffenreichweiten zu verzichten.
Die Einführung von Beschussmarken, welche die Fähigkeiten der betroffenen Einheit zum effektiven, gezielten Beschuss des Gegners stark einschränken, versucht INFERNO die größeren Reichweiten auch mit realistischen Methoden wieder zu relativieren.
Nahkampforientierte Armeen werden nun eben verstärkt auf Nahunterstützung zurückgreifen müssen, welche die feindlichen Einheiten niederhält und mit ungezieltem Deckungsfeuer überzieht, bis die Sturmtruppen in Postion sind. Natürlich ändert sich auf diese Weise auch der Ablauf einer Schlacht. Sie geht weg vom frontalen Zusammenstoß im Stile von Warhammer Fantasy sondern simuliert ein Gefecht zwischen hochgerüsteten oder hochgezüchteten Kampfmaschinen, die trotz "quasi" Low-Tech immer noch über weitaus stärkere Waffen und Ausrüstung verfügen als jede moderne Armee des 21. Jahrhunderts.

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